Besondere Kennzeichen: FÜNF TASCHEN und KUPFERNIETEN
Name: BLUEJEANS
Das ist der Steckbrief von einem bis heute beliebten Hosenmodell, der Levis-Jeans.
Erfunden hat diese der Oberfranke, Löb Strauss, besser bekannt als Levi Strauss, geboren 1829 in Buttenheim, einem Markt im Süden des Landkreises Bamberg.
Sein Vater betrieb wie viele fränkische Landjuden einen Hausierhandel mit Tuch und Kurzwaren, welcher jedoch nur das Nötigste für die neunköpfige Familie abwarf.
Im Jahre 1846 verstarb sein Vater, Hirsch Strauss, nach längerer Krankheit an Tuberkulose.
Dadurch geriet die Familie in finanzielle Schwierigkeiten. Mutter Rebecca entschied sich daraufhin mit den drei jüngsten Kindern nach Amerika auszuwandern.
Die beiden älteren Söhne hatten sich bereits einige Jahre früher dort nieder gelassen und einen Textilgroßhandel gegründet.
Zunächst ließen sie sich in New York nieder.
Doch bald erreichte sie die Nachricht von ersten Goldfunden an der Ostküste, worauf sich Levi entschloss, sein Glück in Kalifornien zu versuchen.
Dort angekommen, gründete auch er einen Großhandel für Stoffe und Kurzwaren.
Im Angebot hatte er jedoch auch alles, was all die Goldgräber und Minenarbeiter sonst noch so benötigten: Zahnbürsten, Hosenträger, Ausgehkleider und natürlich Knöpfe.
Da Levi auch als Hausierer unterwegs war, hatte er Zeltplanen, Stoffballen und Nähutensilien dabei.
Bald stellte er fest, dass die Goldgräber besonders strapazierfähige Hosen benötigten.
Er fertigte Hosen aus Segeltuch, welche jedoch bald wieder aus dem Sortiment genommen wurden, weil die Hosentaschen nichts aushielten.
Der aus Riga stammende Schneider, Jacob Davis, kam auf die Idee, die Hosentaschen mit Nieten eines Pferdegeschirrs zu verstärken.
Weil Davis aber für das Patent das Geld fehlte, wandte er sich an Levi, welcher ihm die Stoffe lieferte.
Dieser zeigte sich sofort interessiert und so meldeten sie gemeinsam das Patent an.
Genial, denn damit stießen sie quasi selbst auf eine Art Goldader.
Denim ist die amerikanische verkürzte Form der französischen Bezeichnung Serge de Nimes (Gewebe aus Nimes). In der südfranzösischen Stadt wurde vor vielen Jahrzehnten ein sehr robuster Stoff aus Baumwolle und Hanf in Köperbindung gewebt, welcher bis heute in der Herstellung der Jeans verwendet wird.
Die Bezeichnung 501 entstand übrigens ganz unspektakulär aus der Seriennummer des ersten in Produktion gehenden Hosenmodells des Jeanserfinders Levi Strauss.
Die Nachfrage nach den vernieteten Hosen war riesig und die Firma wuchs und wuchs.
Im Jahre 1902 verstarb Levi unerwartet in seinem Haus in San Franzisko.
Die Firma `Levis Strauss & Company´ hinterließ er seinen vier Neffen, da er selbst keine Kinder hatte.
Was für eine Erfolgsgeschichte...
Zunächst als Arbeitshose konzipiert, entwickelte sich die Jeans zur meistgetragenen Hose weltweit.
So robust wie zu Goldgräberzeiten sind die Jeans heute nicht mehr, aber an Beliebtheit haben diese kein bisschen verloren.
Im Gegenteil, die Jeans, als Modestück betrachtet, gilt als unsterblich.
Das Geburtshaus von Levi in der Marktstrasse in Buttenheim wurde bereits 1687 errichtet.
Seit dem Jahr 2000 beherbergt das kleine Fachwerkhaus mit den blauen Fensterläden das
LEVI STRAUSS MUSEUM.
Solltet ihr einmal die Möglichkeit haben, an dieser kleinen Gemeinde vorbei zukommen, dann lasst euch den Besuch nicht entgehen!
Die Goldgräberstimmung überträgt sich. ;-)
Wie es die Jeans später nach Deutschland geschafft hat, erfahrt ihr
HIER.
Macht´s euch fein!
Liebe Grüße von Heike