Heute nehme ich euch mit an den Lago di Garda, wo wir kürzlich wunderschöne und erholsame Urlaubstage verbrachten.
Der von Palmen, riesigen Oleanderbüschen, Olivenhainen und Weinbergen umgebene Gardasee mit seinem milden Klima ist einer der Sehnsuchtsorte der Deutschen.
Kein Wunder, denn neben der üppigen Vegetation ziehen einen auch pittoreske Ortschaften, hübsche, kleine Häfen und Badebuchten in den Bann.
Wer gerne im Trubel versinkt, findet Gefallen an den großen Zentren und Vergnügungsparks östlich des Lago di Garda.
Die Ost- und Südküste besuchten wir bereits mehrmals, dabei standen speziell die Aufenthalte im Süden im Zeichen der Familie, welche mit schönen Erinnerungen verbunden sind.
Dieses Mal gingen wir zu zweit auf Reise.
Unser Ziel war das Westufer, bzw. zunächst das nördlich gelegene Limone, wo einst viele Zitronen blühten.
Entgegen der Information aus einem Reiseführer lernten wir dieses hübsche, kleine Dorf von seiner idyllischen Seite her kennen.
Die Spaziergänge durch die alten und keineswegs überfüllten Gassen machten uns ebenso viel Freude wie das Verweilen in den kleinen Häfen, egal ob am Tag oder am Abend.
Von unserem am Hang gelegenen Hotel boten sich spektakuläre Ausblicke.
Bei diesen Aussichten schmeckte das Frühstück gleich noch mal so gut und es bedurfte mitunter gar keiner Worte.
Manchmal saßen wir einfach nur da, schauten und ließen uns von der Sonne kitzeln.
Von Limone aus erkundeten wir das Westufer des Sees und Teile des Hinterlandes.
Auf der Gardesana Occidentale, der Uferstrasse, deren Tunnel aussehen, als wären sie mit der Spitzhacke aus dem Fels geschlagen, ist deutlich weniger los als an der Ostküste.
Dunkle Zypressen ziehen sich rechts den Steilhang hinauf und links präsentiert sich der See in seinen schönsten Farben.
Hinter Gargnano schlängeln sich die Serpentinen hoch zu den auf dem Hochplateau gelegenen Orten Tignale und Tremosine.
Mein Mann hatte auf der Fahrt seine pure Freude. Mir ist zwar manchmal das Herz in die Hosentasche gerutscht, aber es sei ihm gegönnt.
Hat man in Gargnano die Tunnel hinter sich gelassen, reihen sich hübsche bis mondäne Orte wie Gargnano, Boliaco, Maderno, Gardone Riviera und Salo`aneinander.
Hier tickt die Uhr gefühlsmäßig etwas langsamer.
In Salo` lädt eine lange Uferpromenade zum Flanieren ein.
Als einziges Städtchen am See hat es in der Altstadt einen Dom.
In der Altstadt befinden sich viele kleine Boutiquen.
Unsere nächste Tour führte uns ins Hinterland, genauer gesagt, vom Gardasee in Höhe Gargnano über den Lago di Valvestino, einem künstlich angelegten Stausee, zum idyllischen und besonders bei Familien sehr beliebten Lago di Idro.
Nach einer ausgiebigen Bade- und Picknickpause ging es weiter zum kleinen, aber nicht weniger ansprechenden Lago di Ledro.
Auf den meist schmalen Kurvensträßchen kamen uns nur wenige Fahrzeuge entgegen.
Die Bergkuppen sind dicht mit grünen Eichen- und Kastanienbäumen überzogen, ein schönes Fleckchen Erde.
Auch dieser präsentierte sich klar und in den schönsten Farben.
Vom Lago di Ledro sind es nur noch ca. 10 km bis nach Limone, wo wir den Tag bei gutem Essen und einem Gläschen Wein ausklingen ließen.
In Limone gibt es auch einen Motorbootverleih und wer hier schon länger mitliest, weiß wie gerne wir auch auf dem Wasser unterwegs sind.
Ohne lange zu überlegen mieteten wir uns ein Boot und los ging es.
Der Blick auf Limone ist vom Boot aus besonders schön.
Aus dieser Perspektive erschließen sich dem Besucher die vielen Reste der Limonaie, den alten, einst aufwändig errichteten Gewächshäusern für Zitronen.
Bereits im 13. Jahrhundert wurde mit dem Zitronenanbau begonnen. Um die empfindlichen Pflanzen vor Nachtfröste zu schützen, wurden aufwendige Gewächshäuser errichtet.
Heute werden Zitronen nur noch vereinzelt angebaut, denn die Zitronen aus Sizilien sind inzwischen deutlich günstiger als die eigenen, mühsam gehegten.
Wer mehr über die Limonaia erfahren möchte, dem empfehle ich das kleine, aber feine Freiluftmuseum Limonaia del Castel.
Der Weg dorthin ist gut ausgewiesen
Der Ortsname Limone hat übrigens gar nicht mit der gelben Frucht zu tun, auch wenn diese die Häuser schmücken und in den Geschäften in der Altstadt überall und in aller Form angepriesen werden.
Limone ist aus dem Lateinischen vom limes (Grenze) abgeleitet.
Heute ist es nur noch die Grenze zwischen dem Trentino und der Lombardei, aber bis 1918 war es die Trennlinie zwischen Italien und Österreich.
Wieder was dazu gelernt...
Den See überqueren kann man natürlich auch mit den öffentlichen Schifffahrtsgesellschaften.
Diese Möglichkeit nutzten wir für einen Ausflug nach Malcesine.
Die Scalligerburg ist hübsch anzuschauen und die engen Gassen, welche sich in der Altstadt zur Burg hinauf schlängeln, laden zum Bummeln ein.
Besonders schön wirkt die Burg im Abendlicht.
Nach sieben Tagen La Dolce Vita genießen hieß es Abschied nehmen.
Die Heimreise traten wir dankbar und voller schöner Erinnerungen an, von denen wir noch lange zehren werden.
Schön war´s...
Seid ihr auch so gerne an den oberitalienischen See?
Dann verratet mir bitte euren Favoriten!
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße von
Heike
verlinkt mit Samstagsplausch